YouTube News im Mai: Copyright Match Tool wird für alle verteilt

Nach den beiden ruhigen Monaten März und April hat YouTube im Mai wieder zahlreiche Neuerungen und Neuankündigugnen aufgefahren. Mit unseren YouTube-News möchten wir euch daher auf den aktuellen Stand bringen und zusätzlich noch einige wissenswerte Tipps und Tricks verraten.

YouTube-Neuerungen ohne Ende

In den letzten Monaten war die Auflistung der YouTube-Neuerungen meist eher beschaulich. Den Mai nutzte man in San Bruno allerdings, um zahlreiche neue Funktionen anzukündigen und auszuspielen. Wir haben für euch alle aufgelistet:

  • Ab August wird YouTube die Abonnentenzahlen öffentlich nur noch abgerundet darstellen. Anstelle von 1.216 werden dann 1,2k angezeigt, 103.526 werden zu 103k etc. In den YouTube Analytics werdet ihr als Kanalbesitzer allerdings auch weiterhin die genaue Anzahl eurer Abonnenten abrufen können.
  • YouTube hat das Ende für die Serien-Playlisten beschlossen. Ab dem 22. Juli wird der dazugehörige Editor abgeschaltet. Danach könnt ihr nur noch herkömmliche Playlists für eure Videos erstellen.
  • Ebenfalls wurde von YouTube die automatisch generierte Auflistung ähnlicher Kanäle auf jeder Kanal-Seite eingestellt. Betreibt ihr einen eigenen YouTube-Kanal, könnt ihr allerdings weiterhin manuell einige YouTube-Kanäle auswählen, die dann als Features Channel auf eurer Kanal-Seite zu sehen sind.
  • In ihrem neuesten Blog-Post gab YouTube-CEO Susan Wojcicki bekannt, dass die Genauigkeit des Monetarisierungs-Klassifizierers seit Januar um beeindruckende 25 Prozent verbessert werden konnten. Features wie die für einige ausgerollte Self-Certification scheinen hier deutliche Verbesserungen gebracht zu haben.
  • Das im Juli 2018 erst einmal nur für große YouTube-Kanäle ausgerollte Copyright Match-Tool steht nun allen Teilnehmern am YouTube Partnerprogrmam zur Verfügung. Sie können damit Content-Diebstahl einfach identifizieren und direkt entsprechende Reaktionen einleiten.
  • Auch beim für einige YouTube-Kanäle verfügbaren Manual Claiming gibt es Neuerungen. Hier wird derzeit eine neue Oberfläche ausgerollt, die es unter anderem erforderlich macht, zukünftig bei jedem Claim einen Timestamp für den beanstandeten Inhalt anzugeben.
  • Neu ist auch eine Kooperation zwischen dem vor allem in den USA populären Dienst Cameo und YouTube. YouTuber können dadurch ihren Zuschauern mit einer aktiven Kanalmitgliedschaft einen Rabatt in Höhe von 50 Prozent auf einen per Cameo gebuchten Shoutout gewähren.
  • Streamt ihr gelegentlich bei YouTube, könnt ihr euch außerdem über Verbesserungen bei den DVR-Features freuen. Zuschauer können bei besonders langen Streams zukünftig bis zu 12 Stunden zurückspulen. Bislang betrug das Maximum 4 Stunden.

Diesen Monat waren natürlich auch wieder einige Verbesserungen für die YouTube Studio Beta mit dabei:

  • Über die neue Oberfläche könnt ihr euren Videos ab sofort auch die bekannten Wasserzeichen in der rechten unteren Bildecke hinzufügen. Klickt ein Nutzer am Desktop darauf, kann er euren YouTube-Kanal direkt abonnieren.
  • Die vergangenen Monat erst einmal getestete Auflistung der größten neuen Abonnenten in den YouTube Analytics wird ab sofort für alle YouTube-Kanäle ausgerollt.
  • Frisch hinzu kommt auch eine neue Posts-Card, die analog zur Video Snapshots-Card die Performance der letzten Posts im Community-Tab darstellt. Zu sehen ist darin, wie viele Likes und Kommentare zu den jeweiligen Posts abgegeben wurden.
  • Außerdem könnt ihr über die YouTube Studio Beta ab sofort Videos für eine Premiere vorplanen.

Im Mai gingen zudem auch einige neue Features testweise als Experimente für eine begrenzte Nutzergruppe an den Start:

  • Einige YouTuber werden, nachdem sie eine YouTube Story veröffentlicht haben, per Push-Benachrichtigung auf ihrem Smartphone darüber informiert, wie gut diese bei den eigenen Abonnenten ankam. Erst einmal soll dazu die erzielte Reichweite angezeigt werden.
  • In der YouTube Studio Beta werden ab sofort rund 10.000 YouTuber rund um den Globus von einer neuen Channel-Übersicht begrüßt. Sie kommt unter anderem mit größeren sowie funktional erweiterten Smart Headlines daher und soll einen besseren Überblick über alle wichtigen Daten bieten.
  • Ebenfalls testet YouTube ab sofort eine neue Navigation für den Upload neuer Videos. Solltet ihr bereits für das Experiment freigeschaltet worden sein, könnt ihr zwischen der alten und neuen Variante auswählen. Neue Features sollen zukünftig dann aber nur noch in die neue Navigation integriert werden.

Zu guter Letzt gab uns YouTube diesen Monat auch noch einen Ausblick darauf, welche Funktionen sich gerade intern in Arbeit befinden:

  • YouTube ist sich der Kritik an der Studio Beta bewusst und arbeitet daran, die beanstandeten Punkte möglichst bald zu beheben. Verbesserungen sind vor allem bei den Ladezeiten und der momentan noch etwas komplizierten Navigation geplant.
  • Als YouTuber werdet ihr zukünftig in euren Analytics eine Liste mit anderen Videos vorfinden, die sich eure Zuschauer ebenfalls ansehen. Sie kann beispielsweise als Inspiration dienen und gibt euch Aufschluss über weitere Interessen eurer Fans.
  • Auf dem Dashboard der YouTube Studio Beta soll zukünftig eine neue Card alle wichtigen Benachrichtigungen an einer Stelle gesammelt darstellen. Dazu sollen beispielsweise aktuelle Content ID-Claims gehören.

Tipps & Tricks: Urheberrechtsansprüche mit dem Copyright Match-Tool verwalten

Als YouTuber musste man sich bislang darauf verlassen, dass Content-Diebstahl automatisiert durch das Content-ID-System identifiziert und entsprechend geahndet wird. Mit dem nun für alle Teilnehmer am YouTube Partnerprogramm verfügbaren Copyright Match Tool könnt ihr erstmals auch proaktiv eingreifen und zur rechtmäßigen Nutzung eurer Inhalte beitragen. Wir erklären euch, wie das funktioniert.

Seit diesem Monat findet ihr das neue Copyright Match Tool in der YouTube Studio Beta unter dem Menüpunkt Urheberrecht. Habt ihr erst einmal die Nutzungsbedingungen akzeptiert, wird euch eine lange Liste an Videos anderer YouTube-Kanäle präsentiert, die eine größere Übereinstimmung mit einem eurer eigenen Videos aufweisen. Wie groß diese Übereinstimmung genau ausfällt, könnt ihr jeweils in der fünften Spalte ablesen.

Zu jeder der abgebildeten potenziellen Urheberrechtsverletzungen zeigt euch YouTube weitere relevante Daten an. So könnt ihr ablesen, wie viele Aufrufe das Video bereits verzeichnen konnte, von wem es stammt und mit welchem eurer eigenen Videos es eine Übereinstimmung aufweist. Sortiert ist die Liste absteigend nach den Aufrufzahlen der Videos, damit ihr zuerst die bedeutendsten Fälle zu Gesicht bekommt.

Möchtet ihr etwas gegen den Diebstahl eurer eigenen Inhalte tun, könnt ihr nun Video für Video abarbeiten. Dazu lässt sich das Video, welches potenziell eure Urheberrechte verletzt, direkt in der Liste abspielen. Danach könnt ihr zwischen folgenden Reaktionen wählen:

  • Konntet ihr keine Urheberrechtsverletzung feststellen, verschiebt ihr das Video am besten mit einem Klick auf den Ordner ins Archiv. Damit markiert ihr es als bearbeitet und es wird euch zukünftig nicht mehr angezeigt.
  • Solltet ihr der Meinung sein, dass tatsächlich eine Urheberrechtsverletzung vorliegt, stehen euch zwei Optionen offen:
    • Mit einem Klick auf das Ausrufezeichen könnt ihr beantragen, dass YouTube das Video des anderen YouTube-Kanals entfernt. Sollten hierzu noch weitere Angaben eurerseits notwendig sein, werdet ihr einige Zeit danach darüber in Kenntnis gesetzt und könnt diese nachreichen.
    • Alternativ könnt ihr den anderen YouTube-Kanal auch eigenständig kontaktieren und beispielsweise um die Entfernung des Videos oder eine andere Reaktion bitten.

Obwohl das Copyright Match Tool bei weitem nicht so umfangreich wie das streng limitiert verfügbare Manual Claiming ist, gibt YouTube den Creatorn damit erstmals ein Tool an die Hand, mit dem sie auch selbst gegen Urheberrechtsverstöße vorgehen können. Solltet ihr am YouTube Partnerprogramm teilnehmen und Zugriff auf das neue Feature besitzen, können wir euch nur raten, einmal einen Blick darauf zu werfen.

Insbesondere am Anfang dürften euch hier einige Fälle angezeigt werden, die nicht vom Content ID-System erkannt wurden. Werdet ihr hier aktiv und lasst die Videos mit geklauten Inhalten berechtigterweise entfernen, kann sich das sogar positiv auf eure Aufrufzahlen auswirken, da ihr damit zeitgleich die Konkurrenz in den Suchergebnissen ausdünnt. Denkbar ist zudem, dass YouTube die Informationen aus der Nutzung des Copyright Match Tools verwendet, um dem Content ID-System langfristig eine noch höhere Genauigkeit zu verpassen.

1 Kommentar
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