Die Top 5 der YouTube Updates 2021

In diesem Jahr hat sich auf YouTube viel getan. Bevor wir in das neue Jahr starten, geben wir Hintergründe zu den fünf wichtigsten YouTube-Updates, die Social-Media-Spezialist:innen – ob bei Brands oder Broadcasts – kennen sollten. Neben dem wachsenden „Shorts“-Format gibt es weitere wichtige und spannende Neuerungen, die etwa die User Experience oder die Usability der Plattform für Creator verbessern. Hier eine Zusammenfassung:

1. Shorts neu auf YouTube

Die offensichtlichste aber auch mit Abstand wichtigste Neuerung in 2021! Wenn man an kurze Videoclips denkt, kommt einem eher TikTok in den Sinn, aber das will YouTube ändern. YouTube Shorts konkurrieren seit Sommer dieses Jahres mit anderen Social-Media-Kanälen wie Instagram und insbesondere TikTok. Von Shorts können wir wohl noch viel erwarten. Denn nach zwei Jahren Entwicklungsarbeit setzt sich YouTube weiterhin eifrig mit dem Ausbau des Features auseinander. Mit dem neuen Tool verfolgt das Unternehmen das Ziel, die Gen Z an die Plattform zu binden. Content Creation in Shorts klappt bereits gut, die Möglichkeit zur Monetarisierung ist dank eines 100 Mio. Dollar-Fonds für die erfolgreichsten Shorts-Creator gegeben und wir dürfen gespannt sein, was sich im kommenden Jahr noch in Richtung Shopping im Rahmen des Features tut. Auch wie sich kreative und passive Nutzung sowie die Algorithmen weiterentwickeln, werden wir bei HitchOn verfolgen.

2. Verwaltung von Brand Channels

Für Brand Channels gab es eine Neuerung, die die Kanalverwaltung im Team erleichtern soll. Mit Umzug der User-Freigabe ins YouTube-Studio werden neue Instanzen eingefügt. So ist es nun beispielsweise möglich, Analysten wirklich nur Zugriff auf die Analytics zu geben oder die Einnahmen eines Kanals vor einzelnen Mitarbeitenden zu verbergen. Einen kleinen Nachteil hat die Veränderung jedoch: Nur noch der Owner (früher „Primary Owner“) eines Kanals kann auch unter anderen Videos im Namen des Kanals auftreten und z.B. Kommentare schreiben – was das Seeding schwieriger macht. Außerdem gibt es aktuell noch Bugs, etwa dass alle außer dem Inhaber:in-Account des Kanals einmal angelegte Playlists nicht bearbeiten können, was jedoch sicher bald behoben wird. Mittelfristig wird YouTube das alte Tool zur Mitwirkendenverwaltung wahrscheinlich abschalten und komplett durch dieses neue Freigabe-Tool ersetzen.

3. Multi-Audio-Tool

Weniger auffällig aber ungemein wichtig sind die Entwicklungen im Bereich Audio auf der Plattform. 2021 hat YouTube ein Multi-Audio-Tool getestet, das wahrscheinlich in 2022 ausgerollt werden soll. Damit ist es möglich, mehrere Audiospuren in verschiedenen Sprachen sowie Audiobeschreibungen für Blinde einzufügen. Die Neuerung wurde auf der Game Accessibility Conference in Seattle, USA, erstmals öffentlich gezeigt. Die ersten Tests wurden mit Hilfe des Trailers des neuen Spiels Assassins Creed Valhalla vorgestellt, der Kanal “Netflix Anime” benutzt das Tool, um Clips in vielen verschiedenen Sprachen gleichzeitig hochzuladen. Gedacht ist das Tool für Content-Owner, die z.B. Sendungen in unterschiedlichen Sprachen besitzen oder Sportkanäle, die verschiedensprachige Moderationen über einem Spiel anbieten. Und gerade für sehbehinderte Menschen ermöglicht dies, tiefer in YouTube-Videos einzutauchen. Kombiniert mit der bereits länger verfügbaren Möglichkeit, Titel und Videobeschreibung an die eingestellte Sprache der Person anzupassen, die ein Video angezeigt bekommt, heißt das: Ein einzelnes Video reicht, um ein weltweites Publikum zu erreichen – die Originalsprache fällt beim Entdecken und Anklicken im Zweifel gar nicht mehr auf. Superspannend werden zudem neue Erzählformen, die einige YouTuber damit für sich erschließen, z.B. indem sie die Gedanken verschiedener Figuren je nachdem, welche Audiospur gerade aktiv ist, hörbar machen.

4. Vergleich der ersten 24 Stunden

Auch im Bereich Analytics hat sich seit Einführung der neuen Oberfläche eine Menge getan. Das wohl wichtigste aber noch recht versteckte Update in diesem Bereich ist der Vergleich der ersten 24 Stunden. Creator können nun mehr Daten zu ihren Videos in Analytics der ersten 24 Stunden nach der Veröffentlichung sehen und dabei Videos der letzten Monate direkt miteinander vergleichen. Vor dieser Aktualisierung mussten die Creator die 24-Stunden-Performance ihrer Videos einzeln aufrufen und quasi “händisch” vergleichen oder konnten maximal zwei Videos nebeneinanderstellen. Jetzt können sie auch verschiedene Metriken der ersten 24 Stunden direkt miteinander vergleichen und so Schlüsse ziehen, was unmittelbar funktioniert hat und was die Zuschauer:innenbasis weniger angesprochen hat. Auch die beste Uploadzeit lässt sich hier viel besser herauslesen als aus der Grafik, wann Zuschauer:innen eines Kanals auf YouTube aktiv sind, da diese nicht ausweist, wann sie sich NEUE Videos EURES Kanals ansehen. Die neue Ansicht versteckt sich im erweiterten Modus der Analytics in der Schaltfläche “Vergleich” und über die Filter lassen sich dann unterschiedliche Zeiträume einstellen. Ein großes Manko ist noch, dass man keine Videogruppen auswerten kann, sondern immer nur alle Videos, die in einem Zeitraum erschienen sind, miteinander vergleichen kann.

5. Thumbs down nicht mehr sichtbar

Zuletzt etwas Fühliges, denn hier hat YouTube wirklich auf Creator gehört, die eine Sache immer wieder als „Downer“ und zum Teil sogar als Auslöser von Depressionen beschrieben haben. YouTube hat seine Reaktion auf das Feedback gut überlegt und nach längerer Testphase gehandelt: User sehen seit November bei allen Videos nur noch die Anzahl der „Daumen hoch“, nicht aber mehr, wie viele Personen ein Video disliket haben. Weiterhin ist es möglich, einen Daumen runter für einen Inhalt zu vergeben, aber die Anzahl an Dislikes, die ein Video bekommen hat, kann lediglich der:die Creator selbst im Kanal-Backend einsehen. YouTube wirkt mit dieser Neuerung gezielten Bashing-Kampagnen entgegen, die zunehmend gegen Kanäle organisiert wurden, um gegen die Meinung einer öffentlich auftretenden Person oder gegen sie persönlich zu schießen.
Man konnte beobachten, dass YouTube zunächst damit experimentierte, den Dislike-Button komplett zu entfernen, was aber bei der Community nicht gut ankam – eine Möglichkeit, auch kritisches Feedback zu quantifizieren, wünschen sich sogar die Creator. Schließlich ist nur die Anzeige der erhaltenen Dislikes entfallen und mir ist aufgefallen, dass diese kleine Änderung bereits einen großen Effekt auf die Interaktion innerhalb der Plattform genommen hat. Ich finde, der Ton ist in manchen Kommentarspalten tatsächlich etwas sachlicher und angenehmer geworden. Schon der „Kommentarklassiker“ „X Personen, die disliket haben, – und nun folgt eine Beleidigung“ ist nun nicht mehr zu gebrauchen.

Welches Update haltet ihr für das wichtigste?

Nach einem spannenden YouTube-Jahr mit vielen aufregenden Neuerungen blicken wir schon erwartungsvoll darauf, was im Jahr 2022 auf der Plattform passieren wird und wie sich das neue Format Shorts entwickelt. Seid gespannt, wir halten euch auf dem Laufenden!

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