YouTube News im Februar: Neues System für Community Guideline-Strikes und mehr
Selbstverständlich präsentieren wir auch diesmal wieder alle wichtigen News, die im Februar rund um YouTube geschehen sind. Nehmt euch ein paar Minuten Zeit und schon seid ihr wieder auf dem aktuellen Stand.
YouTube-Neuerungen: Neues System für Community Guideline-Strikes
Im Februar stachen bei YouTube vor allem zwei Themen heraus: Die Änderung des Strike-Systems für Verletzungen der Community Guidelines und die Maßnahmen rund um den Schutz von Minderjährigen auf der Plattform. Was es damit auf sich hat und welche Neuerungen es sonst noch so gab, haben wir für euch aufgelistet:
- Mitte Februar kündigte YouTube ein neues Strike-System für Verstöße gegen die Community Guidelines an. Seit dem 25. Februar ist dieses nun aktiv. Neu ist unter anderem, dass ein erster Verstoß lediglich einen Hinweis zur Konsequenz hat und Verstöße aller Art ab sofort gleichermaßen bestraft werden. Eine ausführliche Erläuterung des neuen Systems findet ihr hier.
- Im Februar wurde aufgedeckt, dass Pädophile zum Teil die YouTube-Kommentarsektion unter Videos mit enthaltenen Kindern nutzten, um sich miteinander auszutauschen. Nachdem infolgedessen einige Werbetreibende ihre Werbeaktivitäten bei YouTube einstellten, sah sich YouTube zu Änderungen gezwungen. Für zahlreiche Videos mit enthaltenen Kindern wurde die Kommentar-Funktion vorerst abgeschaltet und die Möglichkeit, Werbung darauf zu schalten, entfernt. Was ihr dagegen tun könnt, erfahrt ihr in der nachfolgenden Rubrik „Tipps & Tricks“.
- Für die Analytics in der Studio Beta hat YouTube im Februar gleich zwei Verbesserungen vorgenommen. Endlich kann die Performance verschiedener Gruppen direkt miteinander verglichen werden. Zudem ist es ab sofort möglich, zwei Filter in der Deep Dive-Ansicht zu verwenden. Damit werden noch genauere Analysen möglich.
- Neu sind auch einige Verbesserungen für all diejenigen, die häufiger mal mit Copyright-Strikes auf ihren eigenen Videos zu kämpfen haben. Zukünftig soll hier auch bei manuellen Claims der geclaimte Ausschnitt hervorgehoben und das Entfernen bzw. Bearbeiten desselben vereinfacht werden.
Im Februar gab es zwar nur wenige Neuerungen bei YouTube, dafür wurden aber wieder zahlreiche Experimente gestartet. Folgende Features könnten in Zukunft irgendwann auch einmal für alle erscheinen:
- Im Rahmen eines neuen Tests rollt YouTube das bislang nur im Home-Feed verfügbare Autoplay-Feature für einige auch im Abofeed aus.
- YouTuber könnten zukünftig die Möglichkeit erhalten, exklusive Videos für alle Abonnenten mit einer Kanal-Mitgliedschaft zu veröffentlichen. Alle anderen können sich diese Clips dann nicht ansehen und erhalten die Aufforderung, eine solche Mitgliedschaft abzuschließen. Für Creator würde das höhere Einnahmen bedeuten, allerdings auch eine breite Kluft zwischen „normale“ und zahlende Abonnenten schlagen.
- Bislang konnten YouTube-Nutzer im Abofeed lediglich die Stories einiger ihrer abonnierten Kanäle ansehen. Nun testet YouTube eine neue Darstellung in einem Slider, mit dem der Zugriff auf alle Stories endlich möglich sein soll.
- Zu guter Letzt wurde auch noch ein interessantes Experiment für die Kommentarsektion gestartet. Um eine rege Beteiligung zu fördern, werden auf einigen Kanälen neben dem Namen eines Kommentators zukünftig auch die Anzahl an Herzen zu sehen sein, die an diesen Kommentator über ganz YouTube hinweg verteilt wurden. Ebenfalls im Gespräch ist ein separater Bereich pro YouTube-Kanal, in dem die Zuschauer mit den meisten erhaltenen Herzen gefeatured werden können.
Tipps & Tricks: Effektives Kommentar-Management
Seit einiger Zeit geht YouTube strenger mit den Kommentaren auf der eigenen Plattform um. Sie können seit Kurzem für einen Community-Strike sorgen und sind aktuell Grund dafür, dass auf vielen YouTube-Kanälen, in deren Videos häufig Minderjährige zu sehen sind, die Monetarisierung deaktiviert wird. Die Frage, wie man die Kommentare auf dem eigenen YouTube-Kanal am besten moderieren sollte, treibt daher momentan viele um.
Grundsätzlich kann erst einmal empfohlen werden, die von YouTube bereitgestellten automatisierten Filter-Funktionen zu verwenden. In den Einstellungen der YouTube Studio Beta finden sich unter dem Punkt „Community“ gleich mehrere Möglichkeiten, eingehende Kommentare automatisiert überprüfen und freischalten zu lassen. Ratsam ist es beispielsweise, nicht alle Kommentare automatisch zuzulassen, sondern die Option „Kommentare prüfen, potenziell unangemessen sind“ auszuwählen. Potenziell unangemessene Kommentare werden dann automatisch so lange zurückgehalten, bis sie vom Kanal-Betreiber gesichtet wurden.
Genauere Einstellungen können YouTuber mithilfe der automatischen Filter treffen. Hier sollten insbesondere verschiedene unangemessene Wörter blockiert werden, um eine friedliche und sichere Kommentar-Kultur zu gewährleisten. Helfen kann es zudem, Kommentare mit enthaltenen Links und Hashtags erst einmal zu sperren und erst nachträglich manuell freizuschalten, falls sie doch in Ordnung gehen sollten. Benehmen sich einige Zuschauer regelmäßig daneben, können sie zudem auch gänzlich von den Kommentaren ausgeschlossen werden. Sie können dann zwar weiterhin kommentieren, allerdings werden die Kommentare dann nur noch ihnen selbst unterhalb des Videos angezeigt.
Ist das automatische Filtern der YouTube-Kommentare erst einmal eingerichtet, reicht das allerdings nicht aus. Vor allem gefährdete YouTube-Kanäle sollten die Kommentare regelmäßig auch manuell überprüfen, um das Risiko möglicher Strafen so weit wie möglich zu senken. Das gelingt glücklicherweise auch mobil in der YouTube Studio-App oder kann mithilfe von weiteren Moderatoren erledigt werden. Bei großen Kanälen sollte diese Überprüfung täglich geschehen, mindestens wöchentlich ist für alle Pflicht.
Kampagne des Monats
Ikea Deutschland startet mit einer neuen YouTube-Strategie ins Jahr 2019 und hat sich dazu entschieden, den eigenen Branded Channel mit eigens dafür produzierten Inhalten zu bespielen. Wurden dort zuvor lediglich einige Werbespots hochgeladen, sollen im Video-Format „Ikea Tipps & Tricks“ nun Mitarbeiter des schwedischen Möbelhauses jede Woche neue Wohnideen und Einrichtungstipps geben.
Mit der neuen Content-Strategie spricht Ikea primär die steigende Anzahl YouTube-Nutzer an, welche die Video-Plattform nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch zur Information verwendet. Der Einsatz von eigenen Mitarbeitern als Corporate Influencer schafft hier eine besondere Vertrauensbasis und Authentizität, die gut bei den Zuschauern ankommen dürfte.
Essenziell ist für den gewählten Ansatz von Ikea, dass mithilfe einer Optimierung für den YouTube-Algorithmus letztendlich hohe Positionen in der YouTube-Suche erzielt werden, um die Zuschauer bestmöglich zu erreichen. Zukünftig könnte dann auch noch das Kanalwachstum selbst fokussiert werden, indem ein dazu passendes Einrichtungsformat mit regelmäßiger Integration von Influencern hinzustößt. Wie Ikea mit dem aktuellen Kanal-Konzept verdeutlicht, ist das, zumindest zu Beginn, aber nicht für jeden Branded Channel Pflicht und kann auch später noch nachgereicht werden.