Gusti Leder im Interview: So gelingt erfolgreiches Marketing per Social Media
Das deutsche Unternehmen Gusti Leder verkauft seit neun Jahren verschiedenste Lederwaren und konnte vor allem durch den eigenen Erfolg in Social Media schnell wachsen. Im Interview verrät uns die Social Media Managerin von Gusti Leder, Lisa Hunecke, näheres zur Firma und mit welcher Strategie sie mit den Lederwaren in Social Media unterwegs sind.
Wie ist die Idee zu Gusti Leder entstanden?
Wir bei Gusti Leder haben es uns zum Ziel gesetzt, transparent unsere Produktionsweisen, Preispolitik und Unternehmensphilosophie mit unseren Kunden zu teilen.
Seit neun Jahren verkaufen wir bei Gusti Leder erfolgreich Lederprodukte über unseren Onlinehandel und mittlerweile auch in unseren 12 Ladengeschäften in ganz Deutschland. Angefangen hat es alles, indem unser CEO Christian Pietsch die Lederprodukte beim Backpacking durch Indien und Marokko entdeckte. Der Name stammt von einer Nachbarsziege aus seiner Kindheit, die Gusti hieß. Da der Großteil unserer Produkte aus Ziegenleder besteht, bot sich der Name Gusti Leder quasi an.
Welche Produkte verkauft ihr unter der Marke Gusti Leder?
Neben klassischen Lederprodukten wie Taschen, Geldbeutel und Reisetaschen sind es besonders Nischenprodukte, die uns auszeichnen. So umfasst unser Sortiment beispielsweise auch Fahrradsattel, Lederbücher und diverse Produkte aus der Steampunk-Szene.
Allgemein gesprochen teilt sich Gusti Leder in zwei Linien auf: Gusti Leder studio und Gusti Leder nature. Produziert wird in Indien, aber auch in Italien. Bei der nature Linie erfolgt die Produktion größtenteils in Familienunternehmen, in denen unsere Mitarbeiterin in Indien genau auf die Einhaltung unserer Arbeitsverträge achtet. In diesen ist zum Beispiel das Tragen von Schutzkleidung und das Verbot von Kinderarbeit festgehalten. Durch diesen direkten Kontakt mit den Produzenten können wir unsere hochwertigen Echtlederprodukte zu sehr guten Preisen anbieten, immerhin müssen wir keine Zwischenhändler einsetzen und verzichten auf unnötige Transportkosten, da das Leder aus Indien direkt dort verarbeitet wird. Optisch haben unsere nature Taschen einen tollen Vintagelook.
Gusti Leder studio zeichnet sich vor allem durch moderne Designs und Funktionalität aus. Dies ist die junge Linie, die immer am Strom der Zeit läuft, aber trotzdem durch hohe Qualität überzeugen kann.
Besonders durch unsere transparente Herstellungsweise setzen wir uns von anderen Unternehmen ab: Wir versuchen Licht ins Dunkeln der Lederproduktion zu bringen und so gegen den schlechten Ruf anzugehen. Dem kritischen Verbaucher soll gezeigt werden, wie und wo wir produzieren.
Innerhalb von nur 9 Jahren seid ihr zu einer bekannten Marke herangewachsen. Welchen Anteil hatte Social Media daran?
Wie viele E-Commerce-Unternehmen sehen wir großes Potenzial in den sozialen Medien. Eine individuelle Strategie für jede Plattform ist uns sehr wichtig. Zudem haben wir gemerkt, dass nicht alle Plattformen für uns relevant sind. Momentan konzentrieren wir uns auf Facebook, YouTube, Pinterest und Instagram.
Facebook dient uns in erster Linie als wichtiger Kanal, um in den direkten Austausch mit unseren Kunden zu treten: Wir erstellen Videos, in denen wir Produkte vorstellen, zu denen wir Fragen bei der Entwicklung haben. Die Kunden können uns so ganz einfach ihre Meinung mitteilen und auf diese Weise aktiv am Entstehungs- und Verbesserungsprozess unserer Produkte teilnehmen.
Auf unserem YouTube-Kanal veröffentlichen wir größtenteils DIY- Videos. Einige davon produzieren wir selbst, für andere arbeiten wir mit externen Leder- und Bastelexperten zusammen. Dieser Content hat nicht zwangsläufig unsere Produkte im Vordergrund: Viel mehr geht es um die indirekte Wahrnehmung unserer Marke. Wer Leder-Tutorials auf YouTube sucht, findet unseren Kanal und wird somit auf unsere Marke aufmerksam.
Neben den DIY-Videos erstellen wir zudem auch Informationsvideos über Leder, die dann auf unserer Website an passender Stelle eingebunden werden.
Besonders erfolgreich seid ihr momentan ja auf Instagram unterwegs. Wie sieht dort eure aktuelle Social-Media-Strategie aus?
Jeder Kanal wird individuell betrachtet und wir überlegen uns, welchen Nutzen er für uns und unseren Kunden haben kann. Insbesondere ist uns, neben der persönlichen Kommunikation und dem direkten Feedback, in Social Media die Inspiration unserer Kunden sehr wichtig. Pinterest und Instagram eignen sich super dafür, dieses Ziel zu erreichen. Hier haben wir uns eine große Community aufgebaut, die wir beinahe täglich mit neuen Fotos unserer Produkte im Einsatz versorgen. Damit umgehen wir das Problem, dass reale Produkte online nicht so sehr wie offline überzeugen. Seit dem Start von IGTV veröffentlichten wir auch dort unsere DIY-Videos von YouTube.
Um die Community zu stärken, binden wir die Instagram-Posts unserer Fans außerdem auf unserer Webseite ein. Dort kann dann jeder Besucher sehen, wie andere Besitzer der Produkte diese in ihrem Alltag tragen und verwenden.
Instagram funktioniert für uns gut, da wir so viele verschiedene Produkte haben, die sich visuell sehr umfangreich darstellen lassen. Wir können auf Instagram eine breite Zielgruppe erreichen und versuchen diese mit der Präsentation von unterschiedlichen Produkten anzusprechen.
Plant ihr dieses Jahr irgendwelche Veränderungen an eurer Social-Media-Strategie?
2019 möchten wir besonders unser Influencer Marketing noch weiter ausbauen und auch Blogs und YouTube integrieren. Dazu kommt, dass wir auch unsere Nischenprodukte noch stärker präsentieren möchten, um unsere gesamte Zielgruppe auch in den sozialen Medien anzusprechen.
Vielen Dank für das Interview Lisa!
Das Interview führte Lena Fiebig.