YouTube News im Mai: Optimaler Veröffentlichungszeitpunkt und Aus für Abstimmungs-Infokarten

Auch diesen Monat sind wir mit unseren YouTube News am Start. In diesem Artikel fassen wir alle relevanten Neuerungen bei YouTube zusammen und bringen euch somit auf den aktuellen Stand. Außerdem warten am Ende des Artikels auch noch einige Tipps & Tricks dazu, wie ihr die bestmöglichen Zeitpunkte für Livestreams und Premieren auf eurem Kanal ermitteln könnt.

YouTube-Neuerungen im Überblick

Trotz der andauernden Corona-Krise ging es auch im Mai bei YouTube weiter voran. Neue Funktionen kamen dazu, andere wurden hingegen wieder eingestellt. Die relevantesten Änderungen gibt es erst einmal hier im Überblick:

  • Das Creator Studio Classic ist endgültig Geschichte. Alle YouTube-Kanäle wurden im Mai final auf das YouTube Studio umgestellt. Bei wenigen Funktionen führt momentan noch ein Link in die alte Oberfläche, ausschließlich kann diese allerdings nicht mehr verwendet werden.
  • Ein solcher Wunsch wäre allerdings auch nicht wirklich nachvollziehbar. Denn mit der Zeit wurde das YouTube Studio um zahlreiche praktische Funktionen erweitert. Neu hinzugekommen ist im Mai nun ein Feature, mit dem ihr als YouTuber sehen könnt, wann eure Zuschauer ihre Zeit auf der Plattform verbringen. Wie ihr diese Information nutzen könnt, verraten wir euch am Ende in unseren Tipp & Tricks.
  • Auch die Abstimmungs-Infokarten werden eingestellt. Ab dem 10. Juni können die Umfragen in den Infokarten nicht mehr verwendet werden. Als Grund für das Ende des Features führt YouTube dessen seltene Nutzung an. Nur 0,2 Prozent der YouTube-Kanäle hätten in diesem Jahr bislang eine Umfrage verwendet. Diese Nutzergruppe dürfte allerdings ziemlich enttäuscht über die Entscheidung sein. Denn die Umfragen stellten stets eine einfache Möglichkeit dar, um in den Austausch mit der eigenen Community zu treten und deren Interaktion zu erhöhen.
  • Verbesserungen gibt es hingegen für den gesamten Monetarisierungsprozess bei YouTube. Mit einem neuen Icon wurde er verständlicher gestaltet. Das graue Uhren-Symbol wird nun während der Klassifizierung eines Videos angezeigt. Solange es zu sehen ist, wird keine Werbung davor geschaltet, außer euer Kanal weist eine hohe Genauigkeit bei der Selbstzertifizierung auf. Damit ihr in den rund 20 Minuten, die der Prozess benötigt, keine Einnahmen verliert, empfiehlt YouTube, dass Videos erst einmal als nicht gelistet oder privat hochgeladen werden. Sobald das graue Icon verschwindet, könnt ihr sie veröffentlichen und fortan Geld damit verdienen.
  • Die im April erstmals getesteten Videokapitel sind nun für alle verfügbar. Ihr könnt sie ganz einfach verwenden, indem ihr in die Videobeschreibung mindestens drei Zeitstempel mit einer passenden Beschreibung einfügt. Der erste Zeitstempel muss dabei bei 0:00 starten, damit die Funktion automatisch für das entsprechende Video aktiviert wird.
  • Auch für Werbetreibende hat YouTube eine relevante Neuerung angekündigt. Die Rede ist von der Content-Lösung YouTube Select, in der bisherige Programme wie Google Preferred aufgehen sollen. Über YouTube Select erhalten Unternehmen attraktive Werbemöglichkeiten bei einer kuratierten Auswahl von Publishern. Dabei können auch Live-Events, sogenannte Moments, werblich begleitet werden, die laut YouTube einen hohen Share of Voice versprechen. In Deutschland wird YouTube Select voraussichtlich im 3. Quartal starten.

Updates für das YouTube Studio

Obwohl das schon einige Neuigkeiten waren, haben wir noch mehr für euch. Folgende kleinere Neuerungen wurden im Mai ebenfalls für das YouTube Studio eingeführt:

  • Die Audio-Mediathek wird in Kürze nativ im YouTube Studio verfügbar sein. Sie kommt dann in einem neuen Design und mit zusätzlichen Funktionen daher. Bislang konnte sie lediglich über einen Link im Stil des alten Creator Studio Classic erreicht werden.
  • Auch der alte Upload-Prozess geht dem Ende entgegen. Nun, da der neue Workflow um eine Bulk-Upload-Funktion erweitert wurde, wird die alte Variante nach und nach abgeschaltet. Anfang Juni wurde sie für die ersten 10% der YouTube-Nutzer entfernt.
  • Neu ist hingegen ein zusätzlicher monatlicher Bericht im Analytics-Bereich des YouTube Studios. Die Übersicht fasst im Bereich der Kanalübersicht eure Performance im letzten Monat zusammen und vergleicht sie mit den Werten der vorangegangenen Monate.

Sonstige Neuerungen

Doch auch das war noch nicht alles. Im Mai präsentierte YouTube noch einige weitere Neuerungen – darunter auch mehrere, die für die Nutzer des Dienstes von Interesse sind:

  • Als YouTuber könnt ihr eure Community-Posts ab sofort für eine spätere Veröffentlichung vorplanen. Das Feature, welches im März als Experiment debütierte, ist nun für alle verfügbar.
  • Dank verschiedener Kooperationen kann das Erstellen passender Untertitel und Übersetzungen für Videos nun ausgelagert werden. Die vier dafür vorgesehenen Dienstleister verlangen für ihre Dienste aber selbstverständlich eine Gebühr.
  • Potenziell unangebrachte Kommentare werden ab sofort standardmäßig für ein Review zurückgehalten. Sollte euch diese Vorgehensweise nicht gefallen, könnt ihr die Einstellung aber manuell wieder ändern.
  • YouTube wird vor allem am TV immer mehr konsumiert. Daher führt die Videoplattform neue Werbemöglichkeiten für die TV-Wiedergabe ein. Dazu zählen beispielsweise die bekannten Brand Lift-Umfragen und die skippable Ads für Inhalte, die per Google Cast wiedergegeben werden.
  • Als Weiterbildungsmöglichkeit sind im Mai außerdem gleich 7 verschiedene Kurse rund um die Monetarisierung bei YouTube hinzugekommen. Vor allem für YouTube-Anfänger stellen sie eine gute Möglichkeit dar, um sich umfassend und bei einer sicheren Quelle zu informieren. Wie alle anderen Kurse findet ihr sie in der YouTube Creator Academy.
  • Auch unter iOS kann endlich YouTube im sogenannten Dark Mode verwendet werden. Das dunkle Design schaut hübsch aus und schont besonders bei Nacht die Augen.
  • Android-Nutzer dürfen sich hingegen über die Topics im Abo-Feed freuen. Mit den ganz oben eingeblendeten Filtern können die angezeigten Inhalte eingeschränkt werden. Verfügbar sind beispielsweise Filter für Livestreams und noch nicht angesehene Videos.
  • Sowohl unter Android als auch iOS hat YouTube des Weiteren die Optionen zur Verwaltung der Gerätenutzungsdauer erweitert. Nutzer können in den Einstellungen der App eine Erinnerung zur Schlafenszeit einrichten. Ist die Uhrzeit erreicht, werden sie per Benachrichtigung darüber informiert, damit sie nicht die gesamte Nacht auf YouTube verbringen.

Experimente und zukünftige Features

Zu guter Letzt kündigte YouTube im Mai auch noch mehrere Features an und testete einige mit kleinen Nutzergruppen aus. Folgende Features könnten womöglich aber bald auch schon für alle erscheinen:

  • In Kürze sollen Zuschauer bei Livestreams eine Benachrichtigung im Chat zu sehen bekommen, sobald ein anderer Zuschauer einen Merch-Artikel erworben hat. Realisiert wird das über die Teespring-Kooperation, sodass die Funktion ausschließlich für YouTuber zur Verfügung stehen wird, die diese Plattform für den Verkauf ihrer Produkte nutzen. Es wird davon ausgegangen, dass durch die zusätzlichen Benachrichtigungen und die damit erzielte Aufmerksamkeit die Verkäufe gesteigert werden können.
  • YouTube wird von vielen heutzutage als Suchmaschine für alle Fälle verwendet. Google testet daher aus, ob es zuträglich sein könnte, dass auch reguläre Google-Suchergebnisse wie Webseiten und Artikel über die YouTube-Suche auffindbar sind. Eine solche Entscheidung würde den Videodienst aber vollkommen umkrempeln und erscheint daher zumindest kurzfristig recht unrealistisch.
  • Seit einiger Zeit testet YouTube einen neuen Vorteil für alle Abonnenten von YouTube Premium. In mehreren Ländern können die Nutzer für einen beliebigen Kanal eine kostenlose Kanalmitgliedschaft im Wert von bis zu 4,99 Euro pro Monat abschließen. Dieses Experiment wurde nun bis zum 30. Juni verlängert. Damit steigen die Chancen, dass es den Vorteil bald auch für alle geben wird.

Tipps & Tricks: Der beste Zeitpunkt für Livestreams und Premieren

Damit eure Videos möglichst viele Aufrufe verzeichnen, solltet ihr mehrere Faktoren berücksichtigen. Von besonderer Relevanz sind beispielsweise die Wahl des Titels und Thumbnails, da diese beiden Elemente direkt beeinflussen, ob sich ein potenzieller Zuschauer das Video tatsächlich ansehen möchte.

Nicht unerheblich ist zudem auch der Veröffentlichungszeitpunkt. Wählt ihr ihn so, dass möglichst viele eurer Abonnenten gerade online sind, bekommen sie das Video direkt oben im Abo-Feed angezeigt und haben höchstwahrscheinlich Zeit, es im Anschluss an die versendete Benachrichtigung anzusehen. Dennoch gibt es auf YouTube auch noch andere Formate, bei denen die Uhrzeit eine deutlich größere Rolle spielt. Das gilt beispielsweise für Livestreams und Premieren. Sie leben von der Interaktion mit den Zuschauern und werden im Gegensatz zu Videos hauptsächlich während ihrer Veröffentlichung angesehen.

Glücklicherweise erlaubt YouTube es einem seit diesem Monat, ganz einfach den optimalen Veröffentlichungszeitpunkt zu bestimmen. Das gelingt mithilfe einer neuen Grafik, die ihr in den YouTube Studio Analytics unter dem Punkt Zielgruppe findet. Darin wird aufgeschlüsselt nach Wochentagen dargestellt, wann eure Zuschauer Zeit bei YouTube verbringen. Als Datengrundlage wird hierzu ihre gesamte Nutzungszeit herangezogen – nicht nur, wann sie sich Videos eures Kanals ansehen.

Die Grafik ist dabei ganz einfach zu lesen: In den dunklen Bereichen sind viele Zuschauer aktiv, in den helleren weniger. Möchtet ihr also für einen ausgewählten Wochentag den optimalen Veröffentlichungszeitpunkt bestimmen, müsst ihr nur nach der Uhrzeit mit dem dunkelsten Balken Ausschau halten. Dabei handelt es sich dann um den Zeitpunkt, zu dem in der Vergangenheit die meisten eurer Zuschauer bei YouTube online waren – und somit womöglich auch das nächste Mal Zeit hätten, um eure Premiere oder einen Livestream zu verfolgen.

Besonders relevant ist diese Information natürlich für alle YouTuber, die regelmäßig auf der Plattform streamen und ihre Videos als Premieren veröffentlichen. Gerade YouTuber mit einer internationalen Zielgruppe hatten es hier bislang schwer, einen optimalen Zeitpunkt zu bestimmen, da herkömmliche Tipps wie die Veröffentlichung am Nachmittag bis Abend für Zielgruppen aus verschiedenen Ländern zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt hätten.

Mit dem neuen Tool von YouTube ist es nun jedoch jedermann möglich, rational begründet einen Veröffentlichungszeitpunkt zu wählen – und damit bestenfalls die eigenen Aufrufzahlen zukünftig zu steigern!

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