YouTube News im Juli: Neuer Monetarisierungsmesswert RPM und Ende der Community Captions

Schon wieder ist ein Monat vorbei und bei YouTube hat sich viel getan. In unseren YouTube News werfen wir daher erneut einen Blick zurück auf die Entwicklungen der vergangenen Wochen. Damit auch ihr auf dem aktuellen Stand bleibt, fassen wir euch nachfolgend alle wichtigen Neuerungen der Video-Plattform zusammen.

YouTube-Neuerungen im Überblick

Von einem Sommerloch war bei YouTube im Juli rein gar nichts zu spüren. Zahlreiche Neuerungen wurden angekündigt und gingen im vergangenen Monat live. Darunter befanden sich beispielsweise diese Highlights:

  • YouTube macht Ernst und setzt das bereits im April angekündigte Ende der Community Captions zum 28. September hin in die Tat um. Das Feature werde eingestellt, da es von Zuschauern oftmals verwendet wurde, um Spam zu verbreiten. YouTuber können fortan nur noch eigens erstellte Untertitel hinzufügen oder alternativ auf einen Drittanbieterdienst für die Erstellung zurückgreifen.
  • Mit einer neuen Metrik namens RPM, Revenue per Mille, schlüsselt YouTube die Einnahmen in den Analytics zukünftig noch besser auf. Der Wert besagt dabei, wie viel ein YouTuber pro 1.000 Views verdient hat. Weiterhin kann auch der CPM abgerufen werden, welcher sich allerdings auf Basis von 1.000 Werbe-Impressionen berechnet und damit alternative Einnahmequellen wie beispielsweise Kanalmitgliedschaften unbeachtet lässt. Zudem wird der Anteil an den Einnahmen, den YouTube für sich beansprucht, lediglich beim RPM abgezogen. Für Creator dürfte sich der RPM daher zukünftig als besserer Richtwert für den Erfolg ihrer Monetarisierung etablieren.
  • Als YouTuber findet ihr in den Analytics ab sofort eine neue Rubrik mit Videos anderer Creator, die sich eure Zuschauer ebenfalls angesehen haben. Diese Information könnt ihr nutzen, um mehr über den Geschmack eurer Community zu erfahren oder beispielsweise mögliche Kooperationen auszuloten. Bislang ist das Feature für ca. 40 Prozent aller YouTuber verfügbar. Nicht in den Genuss der Funktion kommt ihr allerdings, falls sich euer Kanal an Kinder richtet.
  • Als YouTuber könnt ihr die Mid-Roll-Ads ab sofort schon bei Videos ab einer Länge von 8 Minuten nutzen und damit eure Einnahmen steigern. Zuvor war dieses Feature nur für Videos ab 10 Minuten Länge verfügbar. Die neue Grenze gilt übrigens auch, falls ihr die Mid-Roll-Ads nicht standardmäßig für eure Videos deaktiviert habt. In diesem Fall platziert YouTube automatisch einige Werbeclips in eurem Video, wenn dessen Länge über 8 Minuten beträgt.
  • YouTube hat ein neues Standard-Design für die Kanalseiten eingefügt. Ohne Anpassungen sind nun die drei Bereiche Uploads / Videos, (Erstelle) Playlists und Kanäle zu sehen. Als YouTuber könnt ihr das Design allerdings direkt auf der Kanalseite anpassen und auf bis zu 10 Bereiche ausweiten.

Updates für das YouTube Studio

Auch für das YouTube Studio gab es wieder einmal einige kleinere Neuerungen. Insbesondere die Analytics wurden im Juli um neue Funktionen erweitert:

  • Das Hinzufügen von Infokarten gelingt nun direkt über die Detailseite eines Videos und ist damit einfacher als zuvor. Ebenfalls könnt ihr passende Infokarten nun auch schon beim Upload gestalten und an einer passenden Stelle im Video platzieren.
  • Eine relevante Metrik auf dem Videolevel ist nun deutlich schneller über die YouTube Analytics abrufbar. Musstet ihr bislang meist zwei Tage warten, bis ihr Informationen über die Zugriffsquellen für ein Video abrufen konntet, werden diese euch ab sofort in Real-Time angezeigt.
  • Auf der Startseite des YouTube Studios findet ihr ab sofort eine neue Karte vor. Darin seht ihr die zuletzt veröffentlichten Kommentare, mit denen ihr bislang noch nicht interagiert habt.
  • Musiker mit einem offiziellen Künstleraccount können im YouTube Studio nun die Analytics for Artists aufrufen. Die neue Oberfläche bietet zusätzliche Tools und Zugriff auf exklusive Metriken wie die Gesamtreichweite aller hochgeladenen (User-)Videos.

Sonstige Neuerungen

Das war aber noch nicht alles. Im Juli veröffentlichte YouTube auch noch folgende weitere Neuerungen. Auch für reine YouTube-Nutzer war wieder einiges dabei:

  • Nutzer können nun einfacher als zuvor durch die YouTube Stories navigieren. Per Swipe zur Seite oder nach oben/unten gelangen sie zur nächsten/vorherigen Story. Die Kommentare sind ab sofort nur noch über die entsprechende Schaltfläche am unteren Bildende erreichbar.
  • Zudem gibt es eine weitere Änderung für die YouTube Stories. An die Stelle des bisherigen „Watch Later“-Videostickers tritt ein „Watch Now“-Sticker, über den Nutzer direkt zum verlinkten Video gelangen. YouTuber werden somit zukünftig wohl mehr Aufrufe über den Sticker erzielen.
  • Solltet ihr als YouTuber für eure Kanalmitglieder eigene Emojis erstellt haben, können diese sie nun endlich auch in den normalen Videokommentaren verwenden. Bislang war ihre Verfügbarkeit lediglich auf den Chat bei Livestreams und Premieren begrenzt.
  • Die Formel 1 baut ihre digitalen Angebote gemeinsam mit YouTube im Rahmen einer Partnerschaft weiter aus. Erstmals wird es ein Formel 1 Rennen, den Großen Preis der Eifel, exklusiv und kostenlos bei YouTube zu sehen geben. Rennsportfans können den Wettbewerb am 11. Oktober 2020 live auf dem YouTube-Kanal der Formel 1 verfolgen.
  • Ninja, einer der bekanntesten Streamer weltweit, hat bei YouTube Gaming seine neue Heimat gefunden. Der Wechsel zur Google-Plattform folgte auf das Ende von Microsofts Streaming-Lösung Mixer und dürfte für YouTube Live zahlreiche neue Nutzer bedeuten.
  • YouTube zeigt unterhalb von Videos über Depressionen und Angststörungen nun relevante Informationen und Hilfen für Betroffene an. Zuschauer gelangen darüber beispielsweise schnell zum PHQ-9-Test, der für eine erste Selbsteinschätzung der eigenen mentalen Gesundheit taugt.

Experimente und zukünftige Features

Zu guter Letzt ließ es YouTube sich auch im Juli nicht nehmen, einige experimentelle Features an den Start zu bringen. Diese Funktionen werden erst einmal mit wenigen Nutzern getestet, könnten bald aber auch für alle erscheinen:

  • Schon bald möchte uns YouTube mit einer neuen Karte in den Analytics einen besseren Überblick über den Erfolg verschiedener Videoformate geben. Als Vergleichswert soll dafür die relative Zuschauerbindung dienen, die vorerst auf Basis der erstellten Playlisten verglichen wird. Zukünftig möchte YouTube die Videos jedoch eigenständig verschiedenen Gruppen zuordnen und Formate somit selbstständig erkennen. Bis zum finalen Launch des Features wird aber wohl noch etwas Zeit vergehen.
  • Mit einem neuen Filter möchte YouTube zukünftig die Moderation von Kommentaren erleichtern. So wird momentan innerhalb einer kleinen Nutzergruppe eine Beschränkung auf die „Top-Kommentare“ getestet, welche auch die Nutzer unterhalb des Videos zu sehen bekommen. Für YouTuber dürfte es sich lohnen, diese bei der Moderation zu priorisieren.
  • Ebenfalls im Test befindet sich seit dem 3. August eine neue Bezahlmethode für die Kanalmitgliedschaften. Wie bei einem Prepaid-Vertrag können Zuschauer eine Kanalmitgliedschaft für 3 oder 6 Monate abschließen und bereits im Voraus bezahlen. Anders als bei einem regulären Abschluss verlängert sich das Abonnement nicht automatisch. Für die Nutzer ist das ein Komfortgewinn. Für YouTuber bedeutet das allerdings, dass sie ihre Zuschauer immer wieder zum Abschluss einer Kanalmitgliedschaft animieren und langfristig begeistern müssen.
  • YouTube plant, die Daten zur Zuschauerbindung zukünftig auszuweiten. Im Rahmen eines Experiments testet YouTube derzeit eine neue Karte für den Startbildschirm des YouTube Studios. Darin ist die Zuschauerbindung erstmals auf dem Kanallevel und auf Basis einer Vielzahl an Videos zu sehen.
  • Das YouTube Studio wird in Kürze zudem weitere Optionen zum Management von Community Posts erhalten. Entsprechende Funktionen zum Erstellen und Verwalten von Beiträgen und Kommentaren befinden sich momentan in der Testphase.

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