Verbesserungen am Algorithmus – Tubesights Round Up: YouTube- und Influencer-Marketing-News (Oktober 2018)

Der Oktober ist rum – Zeit, dass wir euch in Sachen YouTube und Influencer-Marketing wieder auf den aktuellen Stand bringen. Was letzten Monat alles passiert ist, wer diesmal die Kampagne des Monats stellt und neue Tipps und Tricks erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

YouTube-Neuerungen: Besserer Algorithmus für die Monetarisierungs-Erkennung

Nach einigen aufregenden Monaten im Sommer war der Oktober hinsichtlich der YouTube-Neuerungen etwas ruhiger. Ausnahmsweise wurden keine großen neuen Features angekündigt, dennoch gab es gleich einige interessante Meldungen:

  • Die im Sommer gestartete YouTube Learning-Initiative wird um einen Learning Fund erweitert, für den 20 Millionen US-Dollar bereitgestellt werden. Mit diesem Geld sollen YouTuber mit Bildungsfokus unterstützt werden. Fallt ihr in diese Kategorie, findet ihr hier weitere Informationen dazu. Bewerbungen für den YouTube Learning Fund sind noch bis zum 30. November möglich.
  • Um eine bessere Einschätzung über die Monetarisierbarkeit von Inhalten zu erhalten, startete YouTube vor einigen Monaten erste Tests mit einer Selbstzertifizierung. Hierbei musste man nach dem Videoupload einige Fragen über den Inhalt beantworten. Nun soll das Feature gegen Ende des Jahres für einige weitere Channels ausgerollt werden, um noch mehr Feedback zu sammeln. Ein breiterer Rollout könnte dann Anfang 2019 starten.
  • Doch auch schon jetzt gibt es Verbesserungen für YouTuber, deren Videos bislang häufig durch den Algorithmus als werbeunfreundlich klassifiziert wurden. Die automatische Einteilung soll nun 10% genauer funktionieren und etwas mehr Videos als zuvor als werbefreundlich erkennen.
  • Die im Juni 2018 vorgestellten YouTube Premiers wurden im Oktober für eine Vielzahl an weiteren YouTube-Kanälen ausgerollt. Konnten sie bislang nur von 5% der Kanäle verwendet werden, sind sie nun für 50% verfügbar.
  • Posts im Community-Tab erlauben es ab sofort andere YouTuber darin zu verlinken. Das ist beispielsweise besonders praktisch, wenn man in einem Beitrag über eine Kooperation mit Kollegen berichtet. Die eigenen Zuschauer können dann mit nur einem Klick auf das Profil der verlinkten YouTubers gelangen.
  • In den mobilen Apps war er schon lange verfügbar, nun wurde der Mini-Player auch offiziell für den Desktop vorgestellt. Über eine neue Schaltfläche in der Steuerungsleiste des Videoplayers können Videos nun minimiert in die rechte untere Ecke der Webseite verschoben werden. So wird es möglich während des Schauens eines Videos weiterhin im selben Tab auf YouTube zu surfen.
  • Auch gibt es noch eine wichtige Information für Werbetreibende auf YouTube: Für die „TrueView for Action“-Videoanzeigen wurden die Voreinstellungen für einige Parameter geändert. Standardmäßig wird ein Engagement nun bereits nach 10-sekündigem Ansehen des Werbespots gezählt und der Reaktionszeitraum für eine Conversion wurde auf 3 Tage verringert. Diese Einstellungen können weiterhin verändert werden, sollen aber den Anlaufzeitraum für Werbekampagnen zukünftig etwas verringern.

Neben den ganzen offiziellen Ankündigungen und Updates gab es im Oktober natürlich auch Neuigkeiten zu einigen Experimenten von YouTube. Folgende Features werden momentan noch getestet, könnten in Zukunft aber ihren Weg auf die Plattform schaffen:

  • YouTube Stories könnten schon bald wie beim Vorbild Instagram eine Kommentar-Funktion erhalten. Ein solches Feature für die Zuschauer-Interaktion wird ab sofort mit einer kleinen Gruppe von YouTubern getestet.
  • Bislang wurde der überarbeitete Explore-Tab nur mit wenigen Nutzern der iOS-App von YouTube evaluiert. Nun ist er auch für 1-2% der Android- und Desktop-Nutzer verfügbar, um weiteres Feedback zu den Neuerungen zu erhalten.

Tipps & Tricks: So funktioniert das neue YouTube Studio (Beta)

Seit einer gefühlten Ewigkeit werkelt man bei YouTube bereits am neuen YouTube Studio. Neue Kanäle werden bereits automatisch auf die YouTube Studio Beta umgestellt und auch alle anderen sollten sich langsam mit der neuen Oberfläche vertraut machen. Voraussichtlich kommendes Jahr wird sie nämlich das bisherige Creator Studio Classic offiziell ersetzen.

In einem neuen Video auf dem offiziellen YouTube Creators-Kanal gibt Tom aus dem YouTube Product-Team nun einen ausführlichen Überblick über die YouTube Studio Beta. Dabei erklärt er die neuen Features und die Benutzerführung, welche anfangs bei vielen noch für etwas Verwirrung sorgt. Nach dem 7:27 Minuten langen Video hat man die neue Oberfläche allerdings verstanden und ist prinzipiell bereit dafür, den Wechsel zu wagen.

Ob man einen solchen wirklich bereits jetzt vollziehen sollte, hängt allerdings davon ab, wie häufig man jene Features benötigt, die es bislang nur im Creator Studio Classic gibt. Dazu zählen beispielsweise die Organisation von Playlists oder das Livestreaming. Fest steht aber, dass man sich auf jeden Fall schon einmal mit dem neuen YouTube Studio beschäftigen sollte – und dafür ist das Video ein guter Einstieg. Tut man das nämlich nicht, wird man 2019 ins kalte Wasser geworfen, sobald das Creator Studio Classic offiziell durch das neue YouTube Studio ersetzt wird.

YouTube-Kampagne des Monats

Einst Redakteur bei GIGA Games, dann Moderator bei Summoner’s Inn – das berufliche Leben des YouTubers NiksDa war schon immer eng mit dem Thema Gaming verbunden. Immer mehr thematisierte er in seinen Videos mit der Zeit aber auch seine Liebe zur Musik, die er spätestens seit dem Gang in die Selbstständigkeit auch weiter verfolgen möchte. Unterstützung bekam er dabei nun vom Musikhaus Thomann, das zusammen mit NiksDa eine  Kampagne rund um ein Video mit dem Titel „Kann ich in 7 Tagen Klavier spielen lernen? – Selbstexperiment“ umsetzte.

Schon bevor das eigentliche Video Ende Oktober auf YouTube hochgeladen wurde, ließ NiksDa seine eigene Community in den Instagram Stories an seinem Selbstexperiment teilhaben. Von Thomann bekam er ein Stage-Piano gestellt, mit dem er innerhalb von 7 Tagen das Klavierspielen erlernen wollte. Täglich berichtete er auf Instagram von seinen Fortschritten und zeigte sich beim Proben. Bereits auf diesem Weg schaffte er erste Aufmerksamkeit für die Marke Thomann und erzeugte bei seinen Zuschauern eine gewisse Vorfreude auf das letztendliche Video.

Dieses war auch dann noch spannend anzusehen, wenn man bereits zuvor sämtliche Instagram Stories zur Kampagne konsumiert hatte. Denn im YouTube-Video holte sich NiksDa unter anderem Tipps vom bekannten YouTube-Musiker Marti Fischer und stellte am Ende seine großen Fortschritte mit dem Stück Comptine d’un autre été, bekannt aus dem Spielfilm Die fabelhafte der Welt der Amélie, unter Beweis.

In den Kommentaren unter dem YouTube-Video erhielt NiksDa viel Zuspruch für sein Experiment und einige Zuschauer merkten gar an, er habe sie motiviert, wieder mit der Musik anzufangen. Essentiell für dieses sehr positive Feedback war neben dem passenden Fit zwischen Influencer und Thematik bzw. Marke auch, dass sich der Aufbau des Videos kaum von den anderen Inhalten auf NiksDas Kanal abhob. So wurde es von NiksDa mit den für ihn typischen Vlog-Elementen ausgestaltet und mit einigen persönlichen Geschichten geschmückt. Das Aufgreifen seiner Vergangenheit in einer Punk-Band verstärkte beispielsweise die Authentizität der Kampagne, was sich sowohl für Thomann als auch NiksDa positiv auswirken dürfte.

Zusammengefasst bildet die Zusammenarbeit zwischen dem Thomann Musikhaus und dem YouTuber NiksDa ein rundes Gesamtpaket, bei dem alle Grundpfeiler des Influencer-Marketings beachtet wurden und gar Crossmedia-Elemente zum Einsatz kamen. Sicherlich hätte man auch Influencer mit einer größeren Reichweite finden können – mit NiksDa hat man in Hinblick auf das Endergebnis aber genau den richtigen ausgewählt.

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