Goodbye Vidme – Der YouTube-Konkurrent gibt sich geschlagen

Die alternative Webvideo-Plattform Vidme ist Geschichte. Wie der Co-Founder Warren Shaeffer bekanntgab, werde man die Webseite und alle Apps zum 15. Dezember einstellen.

YouTube, Vimeo und Vidme – sonderlich viel mehr bedeutende Plattformen existieren in der Welt für nutzergenerierte Webvideo-Inhalte heutzutage nicht mehr. Während YouTube mit Abstand die Marktführerschaft für sich beanspruchen kann und Vimeo die Anlaufstelle für qualitativ hochwertig produzierte, oft künstlerische Videos darstellt, konnte Vidme eigentlich erst seit diesem Jahr eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In der Webvideo-Welt gibt es eben immer wieder aufkommende Trends, die sich durchgehend verändern.

#Adpocalypse machte Vidme bekannt

Als Heimat aller #Adpocalypse-Geplagter wurde die Plattform im Sommer als die perfekte YouTube-Alternative gefeiert und verzeichnete durch die Kanal-Eröffnungen zahlreicher bekannter YouTuber einen großen Zuwachs. „Keine Demonetarisierungen“ waren der Grund Nummer 1 für viele, sich bei der YouTube-Alternative anzumelden. Wurden anfangs auch noch regelmäßig neue Videos bei Vidme hochgeladen, sank das Interesse an der Plattform allerdings auch bald schon wieder so schnell, wie es einst aufgekommen war. Bereits wenige Wochen nach dem Hype ließen zahlreiche YouTuber ihre Vidme-Accounts verwahrlosen, was letztendlich einen der Gründe für das nun bekanntgegebene Aus darstellen dürfte.

Vidme-Aus aufgrund von finanziellen Problemen

In seiner Ankündigung nennt Shaeffer nämlich vor allem finanzielle Probleme als Treibkraft hinter der Entscheidung, den Betrieb von Vidme einzustellen. Man habe letztendlich zu wenige Werbeeinnahmen erwirtschaftet, um profitabel arbeiten zu können, was gleich an mehreren Eigenheiten der Plattform lag.  So sorgten die eher geringe Reichweite sowie die geringere Zielgruppen-Spezifität im Vergleich zu YouTube dafür, dass Werbetreibende nur kleinere Preise zahlen wollten. Auch der eher lockere Umgang mit Inhalten, die bei YouTube als „nicht werbefreundlich“ gekennzeichnet worden wären, schreckte ab, viel Geld in Werbung bei Vidme zu investieren.

Letztlich kann der Untergang von Vidme somit als Resultat der vorherrschenden Marktposition von YouTube erklärt werden. Die YouTuber schafften es während der #Adpocalypse nicht, ihre Zuschauer zur Alternative zu bringen und Werbekunden zahlten zu wenig Geld, um nach dem Hype die profitable Weiterführung des Geschäftsmodells zu ermöglichen. Eigentlich waren die Geschehnisse diesen Sommer das Beste, was Vidme hätte passieren können, es reichte aber wohl nicht aus, um langfristig eine ernstzunehmende Konkurrenz für YouTube aufzubauen.

Neues Produkt erscheint 2018

Obwohl die Video-Plattform Vidme zum 15. Dezember dann nun eingestellt werden wird, geht es intern übrigens weiter. Zwar werde man sich von vier Mitarbeitern trennen müssen, der Rest des Teams wird jedoch an einem neuen Produkt arbeiten, das man 2018 vorstellen möchte. Sicherlich wird auch dieses im Bereich Webvideo verankert sein – einen neuen Angriff auf YouTube wird man nach diesen Erfahrungen aber wohl nicht mehr starten wollen.

Quelle: Vidme (https://medium.com/vidme/goodbye-for-now-120b40becafa)

1 Kommentar
  1. […] der beispielsweise auch dafür sorgte, dass einige YouTuber den Versuch unternahmen, zur mittlerweile wieder geschlossen Konkurrenz-Plattform VidMe zu wechseln, arbeitet YouTube daran, den Algorithmus, welcher Videos als nicht werbefreundlich […]

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