Großbuchstaben im Videotitel – So denkt der YouTube-Algorithmus darüber

Lesezeit: ca. 2 Minuten

Auf YouTube ist es in letzter Zeit zum Trend geworden, Videotitel zumindest teilweise in Capslock, also in Großbuchstaben, zu schreiben, um möglichst viele Views zu erhalten. Ob dieses Vorgehen jedoch wirklich sein Ziel erfüllt und wie sich das auf den YouTube-Algorithmus auswirkt, möchten wir euch in diesem Artikel erklären.

Wirft man einen Blick in die YouTube-Trends, kommt mindestens bei der Hälfte der Videotitel das Schreiben einzelner Worte in Capslock als Stilmittel zum Einsatz. Teilweise wird die Großschreibung sogar für den ganzen Titel verwendet. Ein Trend, dessen Verbreitung in den vergangenen Monaten stets zugenommen hat.

Weshalb wird Capslock auf YouTube verwendet?

Auf YouTube konkurrieren die Creator um die Aufmerksamkeit der Nutzer. Hierfür wird nicht nur auf aufmerksamkeitsgenerierende Thumbnails zurückgegriffen, auch die Optimierung der Titel ist ein wichtiges Element, mit dem die eigenen Aufrufzahlen gesteigert werden können. Dabei belassen es viele aber nicht und verwenden weitere Stilmittel wie gezieltes Clickbaiting oder Capslock.

Die Hoffnung bei der Verwendung von Capslock-Elementen in Videotiteln bestand bislang darin, dass die Konsumenten aufgrund der größeren Schrift eher auf die eigenen Inhalte aufmerksam werden. Positive Auswirkungen konnten viele, die auf Capslock zurückgriffen, bestätigen, weshalb immer mehr auf den Trend aufsprangen. Während die Aufrufzahlen derjenigen, die Capslock-Titel verwendeten, dadurch stiegen, sanken jene derer, die den Trend rund um die zwanghafte Generierung von Aufmerksamkeit nicht unterstützen wollten.

YouTube-Algorithmus bestraft Capslock in Videotiteln

War es lange Zeit so, dass der Einsatz von Capslock vom YouTube-Algorithmus nicht weiter beachtet wurde, weshalb der positive Effekt durch die erhaltene Aufmerksamkeit den Einsatz für viele rechtfertigte, wurden vor Kurzem Änderungen von Seiten YouTubes vorgenommen. Seitdem ist der Einsatz des Stilmittels als negativer Faktor im Algorithmus enthalten, wodurch Videos mit Capslock-Titeln abgestraft werden. Sie werden beispielsweise seltener auf der Startseite angezeigt und sind innerhalb der Suche an niedrigeren Plätzen zu sehen.

Der negative Effekt durch den YouTube-Algorithmus betrifft nicht nur Titel, die vollständig in Capslock geschrieben wurden, sondern auch solche, bei denen nur einzelne Worte in Großschreibung zu sehen sind. Aufgrund dessen ist zum aktuellen Zeitpunkt vom Einsatz von Capslock in Videotiteln vollständig abzuraten. Durch eine geringere Bewertung durch den YouTube-Algorithmus sind nämlich geringere Aufrufzahlen als ohne Capslock zu erwarten.

Capslock machte YouTube kaputt

Dass YouTube ab sofort vollständig in Capslock geschriebene Videotitel abstraft, ist alleine aus Rücksicht auf jene, die dem Trend nicht folgten, eine gute Entscheidung. Über die Einführung der negativen Auswirkung von einzelnen Capslock-Worten kann man sich streiten, jedoch dürfte die Neuerung der Plattform insgesamt wieder eine bessere Qualitätswahrnehmung bescheren. Profitieren können von der Neuerung nämlich all diejenigen, die bisher nicht auf Capslock-Titel zurückgreifen mussten, um Fans für ihre Videos zu gewinnen.

3 Kommentare
  1. Johannes sagt

    Lieber Niklas,

    spannend – gibt es für diese These eine Quelle oder einen Beleg oder ist das mehr eine Vermutung?

    Liebe Grüße;
    Johannes

    1. admin sagt

      Lieber Johannes, danke für deine Frage! Bei verschiedenen Tests bei unseren YouTube-Kanälen haben wir das bestätigt bekommen, was google uns auch kommuniziert hat.
      Liebe Grüße
      Das Tubesights-Team

  2. […] Es gibt nur wenige Informationsquellen, die YouTubern quasi uneingeschränkt zur Weiterbildung empfohlen werden können. Zwar informiert Google selbst in den eigenen Blogs gelegentlich über Änderungen und neue Funktionen, viele Details zur eigentlichen Funktionsweise von YouTube bleiben allerdings verborgen. Von Dritten durchgeführte Analysen und Beobachtungen sind daher stets gefragt, die Korrektheit ihrer Ratschläge kann jedoch nie garantiert werden. Und selbst wenn sie es stellenweise schaffen, die Realität in vielen Punkten richtig abzubilden, handelt es sich nur um eine Momentaufnahme, die in 1-2 Wochen schon wieder daneben liegen kann. Viele Hinweise erzielen dann vielleicht schon nicht mehr den gewünschten Effekt oder sind sogar kontraproduktiv. […]

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